Was wir NICHT unterrichten

#Es macht keinen Sinn mit Equipment zu üben, welches man nicht zum Kunden transportieren kann und man dieses auch nur selten vor Ort findet#

Besonders in der Bewegungstherapie gibt es tolles Material. Es bringt einem aber als Therapeut nichts, wenn man dieses entweder nicht transportieren kann bzw. es nicht vor Ort zu finden ist. Nur selten findet man zum Beispiel Wippen vor Ort. Selbst wenn man es mitbringt, womit soll der Kunde üben, wenn es wieder mitgenommen wird. Preiswertes Material wird der Kunde eventuell anschaffen, teures Equipment eher nicht.

Wir kommen in erster Linie ohne Hilfsmittel aus, bzw. es ist so günstig, dass der Kunde in der Lage ist, es zu kaufen. 

#teure Therapiegeräte machen finanziell und therapeutisch zu Beginn der Tätigkeit überhaupt keinen Sinn#

Laser/ Magnetfeld/ Strom und co. sind alles hervorragende Therapiegeräte, die man einsetzen kann. Vernünftige Geräte liegen dabei meist ab 2.000€ aufwärts. Aus unternehmerischer Sicht sollte sich dieses Geld erst einmal aus dem Gewinn abschöpfen, bevor man investiert.

Weiterhin hat man zu Beginn seiner Laufbahn keine Kenntnis darüber, welches Gerät man benötigt, da man weder einen Kundenstamm hat noch das Anwendungsfeld überschauen kann. Nicht wenige Berufseinsteiger haben ihr Erspartes für Geräte ausgegeben, die später kaum zum Einsatz kamen.

Therapiegeräte können auch nicht die notwendigen therapeutischen Fähigkeiten vermitteln, sie machen eher faul. Decke drauf uns abwarten, wird schon besser werden. Nicht mit uns.

Weiterhin ist die Geräteschulung an vielen Schulen ist so oberflächig, dass wir es als vergeudete Zeit ansehen. Es macht sich nur auf dem Papier gut, da man hervorheben kann, wie umfangreich die Ausbildung ist. Aber im Ernst, was soll in 35-45 Tagen denn alles gründlich vermittelt werden können?

TIPP: Verzichtet die ersten Jahre auf Geräte und lernt, mit euren Fingern zu arbeiten. Sofern sich herausstellt, dass ihr eines benötigt, invertiert das Geld aus euren Gewinnrücklagen und besucht seriöse Fortbildungen die je nach Gerät mehr als nur einen Tag dauern.

#Lange Hebeltechniken#

Ihr kennt sicherlich alle die Bilder (und sei es aus dem Fernsehen), bei denen mit viel Kraft und Schwung das Bein herausgezerrt oder der Hals verdreht wird. Solche Techniken mit langem Hebel können zwar höchst wirkungsvoll sein, bergen aber ein Schädigungsrisiko, da man nur in den seltensten Fällen die Bereiche durch den TA mit bildgebenden Verfahren untersucht hat.

Vorschäden können durch solche Methoden durchaus verstärkt werden und im schlimmsten Fall dazu führen, dass ein Tier eingeschläfert werden muss. Aus diesem Grund lehren wir solche Techniken an unserer Schule nicht. Mehr dazu.

Eine Ausbildung nach der klassischen craniosakralen Osteopathie im Sinne von Sutherland bzw. Upledger  bieten wir nicht an. Spricht man mit Humantherapeuten, so bestätigen sie durchgehend, dass sie selbst erst nach mehreren Jahren Ausbildung in der Lage waren,  den craniosacralen Puls zu spüren und  zu beeinflussen.

Aus unserer Sicht ist es schlicht nicht möglich, die notwendigen Fähigkeiten innerhalb einiger Tage innerhalb einer Aus- oder Fortbildung zu entwickeln, sofern man diesen Puls überhaupt therapeutisch nutzen kann.

In unserem Behandlungskonzept arbeiten wir aber an Faszienstrukturen und Ketten, welche genau den gleichen Bereich beeinflussen. Die Wirkung ist entsprechend, der Hintergrund jedoch ein anderer.

Die osteopatsche Behandlung der Organe hat ihren festen Platz im Humanbereich und wurde natürlich auch aufs Pferd übertragen. Bei einem liegenden Menschen kommt man über den weichen Bauchraum gut an viele Organe heran, um die Lage zu überprüfen und ggf. zu korrigieren. Bei einem stehenden Pferd mit entsprechender Spannung der Bauchdecke  ist dies schlicht nicht möglich.

Eine Übertragung der Techniken auf das Pferd funktioniert unserer Auffassung nach nicht. Berücksichtigt man weiter, dass solche Techniken im Pferdebereich in wenigen Tagen gelehrt wird, steigt die Skepsis- Im Humanbereich nimmt dieser Anteil einen sehr großen zeitlichen Rahmen ein.

Über die Funktion des Nervensystems und die myofaszialen Organisationsbahnen im Pferd kann man Einfluss auf die Organe nehmen. Die Behandlung dieser Strukturen lernt ihr bei uns. Es entspricht jedoch nicht der klassischen Viszeralen Osteopathie.  Weitere Infos.

Ihr wisst nicht genau, was das ist? Genau da fangen die Probleme an. Dieser Begriff lässt Spielraum für fast jede Erwartungshaltung, die man als angehender Therapeut haben kann. Auf der anderen Seite kann kann man so ziemlich alles in den Begriff packen, was man möchte. Es besteht somit die große Gefahr, eine Erwartungshaltung zu wecken, die später enttäuscht wird.
Darüber hinaus können die meisten Reaktionen des Pferdes, welche man gerne der "energetischen Osteopathie" zuschreibt, ganz weltlich über das Nervensystem erklärt werden, einem der Schwerpunkte in der manuellen Therapie. Weitere Infos.

Auch wenn Bewegungs-THERAPIE ein wichtiger Aspekt unserer Ausbildung ist, wir bilden euch nicht parallel zu einem Trainer für klassische Handarbeit oder Reiten aus. Dies ist in dieser Zeit nicht möglich. Diesen zusätzlichen Lernaufwand kann kein Schüler leisten. 

Wie beschrieben ist das Ziel unserer Bewegungstherapie die Festigung der Therapieerfolge als auch die Etablierung von gesünderen Bewegungsmustern, um dem Pferd langfristig zu helfen.

Dazu nutzen wir überschaubare hoch effektive Übungen, die relativ leicht zu erlernen und auch weiterzugeben sind. Erfahrende Schüler im Bereich des Trainings profitieren von den theoretischen Grundlagen und können die Prinzipien leicht in ihre Arbeit integrieren.

Vergessen wir nicht: als Therapeut könnt ihr Strukturen leichter und mit weniger Risiko lösen als es Trainer durch Übungen hinbekommen. Hier zeigt sich eine der Stärken, wenn man myofasziale Ketten befunden und behandeln kann. Die Kombination dieser Arbeit mit gesunden Grundbewegungen ist unser Weg.