Metronomchallenge Woche 2

Biotensegrity verstehen- 4 Wochen smartes Training


Zeit für den Wechsel in die nächste Woche. Wir wollen nicht nur die Grundübung verbessern, wir fügen nun 1 Übung mit einer Variante hinzu.

Diese beiden Übungen werden weiter unten erläutert.

  1. Erhöht die Frequenz um 5 bpm vom aktuellen Stand aus gesehen. Wer will kann auch noch etwas mehr zulegen. Dies sollte unabhängig von den folgenden Punkten erfolgen.
  2. Lasst das Pferd kurz einige Sekunden abkauen im Stand, danach führt ihr es in der gewählten Geschwindigkeit des Pferdes für 1/2 Runde. Haltet wieder an und lasst es 2-3 Sekunden abkauen. Wechselt nach 5 dieser Wiederholungen die Hand und bewegt euch auf dem anderen Zirkel.
  3. Nach dieser "Abkausession" schickt das Pferd an der Longe auf den Zirkel und lasst es für 1 Minute in seine Geschwindigkeit laufen. Beginnt anschließend, den Takt über die App oder über normales Treiben (dazu kommen noch wieder Tipps) für einige Meter anzuziehen und danach wieder zurückzunehmen. Denkt an eine Welle, die abwechselnd anbrandet und sich wieder zurückzieht.

Variante:

Ändert den Pkt. 2 dahin gehend, dass ihr das Pferd während des Laufens Abkauen lasst. Auch hier haltet ihr euch daran, nach einigen Sekunden mit dem Abkauen aufzuhören.

 

Vermutlich wird das Pferd auf beiden Händen unterschiedlich reagieren. Oft ist es so, dass Pferde kaum gleichzeitig laufen UND kauen können. Entweder werden sie langsam und bleiben sogar stehen oder sie kauen wenig bis gar nicht.

 

Ziel der Variante ist es, dass sich das Pferd auf beiden Händen beginnt sich anzupassen und  das gemeinsame Kauen und Laufen hinbekommt.

 

Warum das so ist und was wir damit bezwecken erläutere ich hier die Tage. Es sei schon mal verraten: Wir bearbeiten recht viele myofasziale Ketten und harmonisieren diese.

 

 


ventrale und dorsale Ketten antriggern:

 

An dieser Stelle möchte ich noch vertiefend auf Pkt. 3 eingehen. Beim Treiben ist es das Ziel, dass das Pferd etwas fleißiger wird, den Hals und Kopf etwas höher nimmt, den Hals jedoch LANG lässt. Wir möchten keine Verkürzung der Oberlinie sehen, die oft damit einhergeht, dass das Pferd eben NICHT fleißiger wird. Denkt beim Hals an eine Zieharmonika, die auseinandergezogen wird. Beim Aussetzen des Treibens soll das Pferd wieder langsamer werden und den Hals senken. 

Dies lässt sich nicht auf Anhieb erzwingen. Die Abkauübungen sorgen für die Lockerung der Strukturen und erst dann ist das Pferd in der Lage, das gewünschte Bild zu zeigen. Dies kann schon mehrere Tage dauern. Auch kann es sein, dass ihr zu stark treibt und das Pferd ÜBER Tempo laufen lasst. Wichtiger als das Tempo ist dieses Wechselspiel.

Sobald dies funktioniert werdet ihr auch feststellen, dass das An- und Abspannen im Rücken immer besser zu sehen ist.

 

Sicherheitshinweise und Regeln zum Abkauen.:

Regel Nr. 1

NICHT auf die Finger beißen lassen. Wenn Ihr eine Schnappschildkröte habt- lasst es lieber. Bei zu starker Gegenwehr ist die Möglichkeit groß, dass euer Pferd extrem verspannt ist. Holt dann lieber einen Therapeuten. Wenn ihr euch unwohl fühlt mit der Übung: nicht machen. Ihr müsst einschätzen, was ihr mit eurem Pferd hinbekommt.

 

Die Position des Fingers:

Ich lege meinen Finger UNTER die Zunge zwischen Schneidezähne (bzw. Hengstzähnen) und Backenzähne, also direkt auf die Lade. Für mich der sicherste Ort für den Finger. Wenn ihr mit entsprechenden Übungen vertraut seid und sie etwas anders ausführt, kein Problem.

 

Gewöhnungsphase:

Übt das Abkauen so lange, bis das Pferd dies ruhig hinnimmt, nicht mit dem Kopf schlägt oder anderes Abwehrverhalten zeigt. Geht immer wieder mit dem Finger aus dem Maul, nervt das Pferd nicht zu sehr. Dies hat nichts mit Erziehung zu tun, wo ich erst aufhöre, wenn mein Pferd "artig" ist.

 

Dauer:

Wenn ich diese Übungen in einem Rehabereich mache, kann dies mal gut 20-30 Minuten dauern. Nach solch einer Session ist dann auch Schluss. Wenn ich hingegen nach 10 Minuten das An- und Abspannen der Rückenmuskeln sehe (Pkt. 3) ist auch ein guter Zeitpunkt aufzuhören. Wir müssen einfach bedenken. Wir arbeiten mit einem Organismus und mit keinem Mechanismus. Man kann keine verbindlichen Zeiten vorgeben. Dies liegt im Gefühl und der Verantwortung des Pferdebesitzers.

 

Reiten im Anschluss?

Rate ich von ab. Das Pferd soll Gelegenheit bekommen, mit den geänderten Spannungen umzugehen. Reitet man gleich, so baut das Pferd alte Spannungen wieder auf oder läuft in einer neuen   (oft geringeren) Spannung, in der es noch nicht tragen kann. 

 

Wie oft die Woche?

Nicht mehr als 2* die Woche, möglichst gut aufgeteilt.

 

Arbeiten wir über einen Reflex?

Nein, ein Reflex löst zwangsweise eine Reaktion aus. Diesen gibt es hier nicht. Wir lösen einen leichten Reiz aus, der das Pferd dazu veranlasst das Maul zu öffnen die Spannung in der Kaumuskulatur leicht zu reduzieren. Dies funktioniert nur, wenn das Pferd sehr locker ist und/ oder es ihm ankonditioniert wurde. Dazu mögliche Zusammenpressen zeigt deutlich, dass es KEIN Reflex ist.

 

BITTE auch die Zusatzinfos lesen.

 

 

 

Weitere Fragen?

Schreibt mich an (Mail oder PN auf FB oder Insta) oder stellt die Frage auf FB mit dem hashtag #metronomchallenge.

 


Zusatzinfos: